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13. Deutsche Meisterschaft eröffnet

Meldung vom 09.09.2013
Am Montag, den 9. September 2013 war es endlich so weit. Dr. Klaus Kinkel, Bundesaußenminister a. D., und Trainerlegende Otto Rehhagel sprachen gemeinsam mit Thorsten Bayer, Fußballer der HPZ Werkstätten aus Irchenrieth, den Sportlereid und eröffneten damit die 13. Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen.
Mit stimmungsvoller Musik der Gruppe „The Speedos“ und unglaublichen Kunststücken des Ballartisten Jacek begann die Eröffnungsfeier, an der neben den 16 Landesmeistern auch die kroatische Gastmannschaft teilnahm. Für Dr. Kinkel, der die kroatische Mannschaft herzlich begrüßte, ein ganz besonderer Grund zur Freude. Denn Kinkel verbindet schon lange eine ganz besondere Beziehung mit dem Turnier. „Ich bin zum 13. Mal dabei. Wenn man merkt, dass man über den Sport den Menschen Freude machen kann, dann ist das ein Ansporn auch weiter dabei zu sein“, so Kinkel, der nicht verhehlen wollte, dass er in diesem Jahr die Mannschaft der St. Gallus Hilfe der Stiftung Liebenau, der er schon lange verbunden ist, die Daumen drückt.

Otto Rehhagel zeigte sich beeindruckt von der Stimmung und den Leistungen der Sportler aus den Werkstätten. Er sieht es als Verpflichtung an, sich für Menschen mit Behinderungen zu engagieren: „Wenn ich durch meine Teilnahme an dieser Meisterschaft dazu beitragen kann, Menschen mit Behinderung zu unterstützen, dann bin ich gerne dazu bereit. Denn ich habe dem Sport viel zu verdanken und kann so etwas zurückgeben“, erklärte Rehhagel.

Prominente Glücksfeen
Dr. Klaus Kinkel und Otto Rehhagel waren es auch, die die Auslosung der vier Spielgruppen für den Dienstag vornahmen. Dabei wurden zunächst als Gruppenköpfe die Mannschaften der Kappelner Werkstätten, der Berliner Werkstätten für Behinderte, des BWMK und der HPZ Werkstätten den Gruppen zugelost. Dann erfolgte die Verteilung der weiteren Mannschaften. Die genaue Gruppeneinteilung finden Sie hier.

Herzliches Willkommen
Zum zweiten Mal in Folge ist das Turnier zu Gast im SportCentrum Kamen-Kaiserau. Eine Tatsache, die Hermann Korfmacher, Präsident des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen, besonders freute: „Wir sind stolz darauf, dass dieses Turnier bei uns zu Gast ist und wir werden alles dafür tun, dass die Sportler vier großartige Tage erleben.“ Korfmacher liegt die Deutsche Meisterschaft besonders am Herzen, da er vor Jahren die Idee entwickelt hat, aus der dieses Turnier entstanden ist.

Vier Partner, ein Turnier
Inzwischen wird die Meisterschaft von vier Partnern veranstaltet: der Sepp Herberger-Stiftung, der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM), Special Olympics Deutschland und dem Deutschen Behindertensportverband. Laut Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der Sepp Herberger-Stiftung, hat sich die Deutsche Meisterschaft großartig entwickelt: „Von diesem Turnier geht inzwischen ein Impuls an alle Werkstätten aus, Sport und Fußball zu betreiben – auch in Kooperation mit Vereinen.“ Deshalb hat die Sepp Herberger-Stiftung gemeinsam mit der BAG WfbM das Projekt „700 Vereine, 700 Werkstätten“ ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, dass bald alle Werkstätten, die mit einem Verein kooperieren möchten, auch einen solchen Kooperationspartner finden.

Martin Berg, Vorsitzender der BAG WfbM, zeigte sich zuversichtlich, dass die Aktion „700 Vereine, 700 Werkstätten“ als langfristiges Projekt erfolgreich sein werde: „Wenn wir es schaffen, dass die Werkstattbeschäftigten in den Vereinen vor Ort Fußball spielen und dabei ihre Leistung bringen, haben wir einen erfolgreichen Schritt zur Teilhabe getan“, so Berg.
Gernot Mittler, Präsident von Special Olympics Deutschland, betonte, dass es das Ziel aller Partner sei, die Inklusion von Menschen mit Behinderung zu erreichen – und das gelinge am besten durch den Sport. „Ohne die Öffnung der Vereine wird Inklusion nicht gelingen“, so Mittler.

Für Friedhelm Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, ist Inklusion eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Teilhabe, nicht mehr und nicht weniger, heißt Inklusion. Ich kenne viele Fußballvereine, in denen Menschen mit Behinderungen spielen. Das ist gelebte Inklusion“, so Beucher.

Ab Dienstag, den 10. September rollt dann endlich der Ball in Kamen-Kaiserau. Bis zum Endspiel am 12. September um 13:15 Uhr erwarten die Sportler zahlreiche Spiele, viele Erfahrungen und besondere Erlebnisse.

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