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Partnerschaft der Ledder Werkstätten mit SF Lotte

Meldung vom 29.07.2013
König Fußball spielte im Mai und Juni 2013 eine wichtige Rolle bei den Ledder Werkstätten (1.200 Beschäftigte) im westfälischen Tecklenburg: erst der Bundesliga-Endspurt, dann Bayerns Triple und schließlich die Relegationsspiele des VfL Osnabrück und der Sportfreunde Lotte . In diese Begeisterung fiel der Anstoß für ein neues Projekt: die Partnerschaft mit dem Regionalligisten Sportfreunde Lotte.
Kooperation Werkstatt – Verein

Pressekonferenz zur Bekanntgabe der KooperationDie Einrichtung, selbst mit vier Fußballteams in den Ligen des Behinderten-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen präsent, bekommt ein Kartenkontingent für die Heimspiele der Saison 2013/2014. Doch dahinter stecke viel mehr, wie der 1. Vorsitzende der Lotter Regionalliga-Kicker, Rolf Horstmann, und Ralf Hagemeier, Geschäftsführer der Leder Werkstätten beim fulminanten Projektstart im Ledder Café Samocca-Pausenraum erklärten. Horstmann, Sportfreunde-Mittelfeldspieler Henning Grieneisen und der damalige Sportfreunde-Marketing-Manager Florian Siebelmann nahmen am 16. Mai 2013 mit Hagemeier und seinem Projektleiter Thorsten Pelster Stellung im Rahmen einer Pressekonferenz vor 200 Fußballfans.

Die hatten viele Fragen: „Wie groß ist der Verein? Wie seht ihr die Aufstiegschancen? Spielt Lotte demnächst gegen Osnabrück? Wie oft wird trainiert? Und was verdient eigentlich ein Regionalligaspieler?“ Wie fußballverrückt die Werkstatt ist, erlebten die Profis aus Lotte hautnah: Begeistert wurde die Delegation empfangen, die sich – nach einer kurzen Begrüßung durch Ralf Hagemeier – den Fragen stellten. Horstmann betonte, dass „hier Großes aufgebaut werden“ könne. Grieneisen bedankte sich für den „warmen Applaus“ und sprach von dem „Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit“. „Gänsehaut-Atmosphäre“ verspürte Siebelmann, vor einer Dekade selbst Zivildienstleistender der Ledder Werkstätten und persönlich bekannt mit etlichen Beschäftigten, angesichts des herzlichen Empfangs.

Fußball als soziale Komponente

Später, beim Pressegespräch mit den Journalisten der Regionalzeitungen und des Lokalradios, ging es um die Bedeutung dieser Kooperation. Fußball habe eben auch eine wichtige soziale Komponente. Menschen mit Behinderung würden über den Sport wahrgenommen, seien dabei wie jeder andere Fan, sagte Hagemeier. Gemeinsam mit Horstmann formulierte er erste Ideen gegenüber der Presse: Das feste Kartenkontingent für alle Heimspiele der Saison 2013/14 stehe zur Verfügung. Es gehe also zunächst um den Aufbau eines (sich mittelfristig möglicherweise selbst organisierenden) Fan-Projektes.

Darüber hinaus könne in der Zukunft beispielsweise ein Team der Ledder Werkstätten auf dem Lotter Kunstrasenplatz trainieren und Punktspiele austragen, würden die Ledder Sportler als eigene Lotter Abteilung wahrgenommen oder schauten zukünftig vielleicht öfter Lotter Spieler oder Trainer bei den Ledder Teams vorbei. Denkbar sei vieles und die Kooperation werde sich Schritt für Schritt entwickeln.

Fußball erleben

Drei Tage später, am 19. Mai, erlebten zwölf Beschäftigte, begleitet von drei Mitarbeitern, das nächste Highlight: In der „ConnectM-Arena“, dem Lotter Stadion, machten die Sportfreunde mit einem 1:0-Sieg über Rot-Weiß Essen die Meisterschaft in der Regionalliga-West vorzeitig perfekt. Die obligatorische Bratwurst, Kaltgetränke, Sitzplatz-Karten auf der Haupttribüne und am Ende die Meisterschaft – der Auftakt der neuen Partnerschaft hätte besser nicht laufen können. Am 2. Juni dann das Relegationsspiel gegen Red Bull Leipzig, das – nach Verlängerung – 2:2 ausging, was den Lotteranern zwar den Aufstieg vermasselte, den wiederum zwölf angereisten LeWe-Fans und ihren Begleitern aber eine weitere hochspannende Partie mit 5600 weiteren Fans bescherte.

Am 17. Juli fand das nächste Gespräch Gespräch mit Siebelmann-Nachfolger Marco Prütz in Lotte statt. Dabei ging es schon deutlich intensiver um Details wie Spielerbesuche in der Werkstatt, ein optimales Sichtfeld für die Rollstuhlfahrer oder den Austausch zwischen Stadionzeitung und Medien der Ledder Werkstätten. Am 27. Juli dann erlebten die Werkstattbeschäftigten den Saisonauftakt bei der Partie gegen die Sportfreunde Siegen. Mit jedem besuchten Spiel wachsen jetzt die Erfahrungen, doch es scheint sich ein fester Stamm zu bilden, der die verlässliche Basis für einen echten Fanclub bilden könnte. Der Spielplan 2013/14 steht, Kartenanfragen hat Thorsten Pelster permanent.

Fernziel wird der Aufbau eines Kaders der Ledder Werkstätten sein, der als SF Lotte-Team antritt – also durchgehend in Lotte trainiert, SF-Lotte-Trikots trägt und dort auch Spiele austrägt. Eine neue Vereinsabteilung also mit Menschen mit Behinderung unter dem Dach des westfälischen Regionalligisten. Der strebt in dieser Saison übrigens wieder den Aufstieg in die Dritte Liga es. Die Ledder Fans fiebern jetzt hautnah mit.



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