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Wie aus Hobbykickern Vereinsmitglieder wurden

Meldung vom 27.08.2018
Sachsen wird bei der DM der Werkstätten 2018 von der Mannschaft der Lebenshilfe Weißwasser vertrete – bereits zum sechsten Mal. Das Besondere an diesem Team: Alle Fußballer sind Mitglieder des ortsansässigen VfB 1909 Weißwasser. Wie es dazu kam, erzählt Werkstatt-Geschäftsführer Sascha Melcher:
„Die Ursprünge unserer Bestrebungen, den Fußballsport auch für Beschäftigte der Werkstätten der Lebenshilfe Weißwasser gGmbH zu etablieren, gehen zurück ins Jahr 1994. Das arbeitsbegleitende Angebot war damals jedoch davon abhängig, ob die seinerzeit noch regelmäßig bei uns eingesetzten Zivildienstleistenden Interesse am Fußball hatten.

Anfangs wurde auf einem öffentlichen Bolzplatz trainiert. An einen echten Trainings- und Spielbetrieb war noch nicht zu denken. Die Werkstatt in Weißwasser befand sich noch in der Aufbauphase. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich das Interesse am Fußballsport in Grenzen hielt und nach und nach wieder einschlief.

Nach der Fertigstellung des Werkstattneubaus aktivierte im Jahr 1999 Frank Sachse, Rollstuhlfahrer und fußballbegeisterter Werkstattbeschäftigter, gemeinsam mit einem Gruppenleiter des Arbeitsbereiches erneut das Thema. 2004 wurden erste Kontakte zu einem örtlichen Fußballverein geknüpft. Erstmals wurde auf echten Spielfeldern trainiert. Um langfristig Erfolg zu haben, wurde schließlich Bernd Höhne - ein Trainer mit Lizenz - für unser Vorhaben gewonnen. Der regelmäßige Trainingsbetrieb war damit gesichert. Die Teilnahme an regionalen Hallenfußballturnieren, den Regionalgruppenspielen und schließlich den Landesmeisterschaften wurden für unsere Spieler zur Normalität.

Inzwischen wurden nicht nur die Spielfelder des örtlichen Fußballvereis genutzt sondern unsere Beschäftigten wurden offizielle Vereinsmitglieder beim VfB 1909 Weißwasser. Der Verein unterstützt unsere Mannschaft mit Spielerkleidung und durch die Einbindung in vielseitige Vereinsaktivitäten. Der Durchbruch unserer Mannschaft gelang im Jahr 2011. Es folgten regelmäßige Titelgewinne der Sächsischen Landesmeisterschaften und damit die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Für unsere Spieler ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen.

Leider konnte Frank Sachse an diesem Erfolg nicht mehr teilhaben. Der langjährige Co-Trainer verstarb im Dezember 2009. Im Herzen, so die Spieler, ist er jedoch immer dabei.“

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